02//02//21

Huch! 02//02//21

Letzter Eintrag irgendwann im Oktober ´20. Weil die Zeit sich so beeilt und das Leben in der Pandemie einem alles abverlangt. Jeder hat sein Paket oder Päckchen und schwupps verfliegt die Zeit. Vorweihnachtszeit, Weihnachten, Jahreswechsel, die ersten Geburtstage und das alles zwischen steigenden Fallzahlen, strengeren Auflagen und einem neuen US-Präsidenten.

Endlich blauer Himmel draußen (zumindest für einen Tag), während ich drinnen (neben einem noch aufzubauenden Regal aus Dänemark) meiner neuen, musikalischen Leidenschaft in Form von Robert Glasper und den Grandbrothers zuhöre, sowie meine alte, lang gehegte Süßigkeiten Leidenschaft vertiefe in Form von Peanut m&m´s inkl. einem frisch gebrühten Kaffee.

Wie geht es uns, wie geht es euch?? Die Tage verfliegen zwischen Routine Alltag ohne Kinderbetreuung, Visionen und mutigen Ideen für die Zukunft als Familie, der Sendung mit der Maus und ab und zu auch kleinen Enttäuschungen verbunden mit Rückschlägen. Aber da sind dann wir, wir drei als Familie. Verbunden mehr denn je in dieser schwierigen Zeit und das macht alles leichter und heller.

„Wir könnten im Sommer zu unserem normalen Leben zurückkehren“ lese ich gerade auf einer Nachrichtenseite ganz aktuell. „Normales Leben“? Wie wird es denn sein? Was fühlt sich noch normal an?

Sommer. Gegenüber genoss eine Nachbarin ihr Mittagessen im Sonnenschein, im Stehen, an der Balkon Tür. Ein wenig Sehnsucht nach Vitamin D und Auszeit in der kurzen Pause zwischen Homeoffice und FFP2 Maske.

Bald wieder mehr: Sonne, Worte & Meer. Bestimmt.

“Weil die Zeit sich so beeilt.”
— Olli Schulz

Wir hatten unsere besten Zeiten auf der Insel ….

Zwischen Telefonaten mit dem Hygienemanagement des elterlich, heimatlichen Krankenhauses und der (für mich gefühlt) 57ten Wiederholung von Benjamin Blümchen als Kindergärtner auf der Toniebox, da erreicht mich dieser Satz und trifft mich bis ins Mark. Er trifft mich bereits zum zweiten Mark und das in einer emotionalen Ausnahmesituation, die seit Wochen anhält. Welche auf und ab´s in unvorhersehbarer Weise parat hält.

Diese Insel, sie ist unser „Happy Place“, unser „beloved Island“. Der Ort, der so viel Magie und Zauber beherbergt, der uns als Familie so sehr geprägt hat. Es ist der Ort an dem wir uns entschieden haben eine Familie zu werden. Aktuell ist es der Ort der exemplarisch für unsere eigenen Sehnsüchte und Ängste in diesen Zeiten ist. Sehnsüchte nach Freiheit, Meer, „Vitamine Sea“, Besuche bei lieben Menschen die sich ihren Traum erfüllen. Aber auch Ängste wie es beruflich weitergeht, wenn die Aufträge nahezu bei null sind. Wenn es seit Wochen, wie für viele andere auch keinerlei Betreuung gewährleistet ist. Wenn jeder Tag ein neues Abenteuer zwischen Spülmaschine und dem Ausflug in den Park ist. Wenn die Nachrichten sich manchmal überschlagen, nur um einen weiter zu entschleunigen, egal ob gewollt oder nicht.

So befinde ich mich diesen Montag in diversen Telefon- und Gedankenschleifen, zwischen dem dritten eher lauwarmen Kaffee des Tages und dem Abenteuer Homeoffice. So wird es wohl auch die nächsten Tage und Wochen sein, immer neu, immer spannend und immer fordernd.
Dieser Satz da oben, wie sehr er mich und uns doch beschäftigt. Die Sehnsucht nach Ruhe, sie wird täglich größer, sie wächst stetig. Manchmal hilfreich auf der Suche nach neuen (Geschäfts) Ideen und Inspiration, manchmal einfach nur melancholisch, inklusive der richtigen Playlist auf Spotify. Der Soundtrack des Lebens quasi. Dieses Jahr gefüllt mit Melancholie, Benjamin Blümchen und musikalischen Neuentdeckungen.

Please don’t live in fear
We can’t see from here right now
Send it off from here
And free your mind
— Bon Iver "PLDLIF"

Weitere Tage gehen ins distanzierte und verunsicherte Land. Die Menschen machen sonnendurchflutete Ausflüge ans Meer, denn Lockerungen locken. Lockerungen verändern auch, entweder zurück in alte Verhaltensmuster oder zum Guten. Pressemitteilungen zu eingeschränkten Regelbetrieben machen die Runde in der Elternschaft, verursachen Fragezeichen und Szenarien wie man diese unabsehbare Herausforderung weiter meistern soll und wieder ist er da. Der Wunsch nach Ruhe, „Meerweh“ kurz vor dem nächsten Anrufbeantworter, weil Teilnehmer nicht erreichbar, weil Homeoffice, weil keine Rufumleitung so kurz vor dem Wochenende. Die Schleife, sie dreht sich immer weiter. Tag ein, Tag aus, inklusive Meehrweh.