All I want is a little peace & quiet.

“Die Hölle sind die anderen” oder “Mein erstes Mal auf einem Babysachen-Flohmarkt”.

Besinnliche Vorweihnachtszeit, mit verfrühten Marzipankartoffeln und meinem ersten Besuch auf einem Babysachen-Flohmarkt. Dachte ich.

Ich bin gespannt wie viele „erste Male“ ich im Zusammenhang mit dem Vater werden, noch erleben werde? Fakt ist: Dieser Abend neulich war prägend, die Erlebnisse teils gar befremdlich.

Da ist man mit der Liebsten spontan unterwegs in ein Gemeinde Zentrum im Ruhrgebiet, Samstagabend zur besten Ausgehzeit. Vor Ort angekommen lassen sich sogar parallelen zum Samstäglichen Ausgehmodus feststellen, zumindest was die Schlange vorm Eingang betrifft. Eine seltsame Mischung aus „Hey, lass uns anstellen für das neue iPhone X“, "Booaah, hoffentlich lässt man uns ins Berghain" und „Hallo Susanne, ach Mensch der Noel ist aber groß geworden …. Echt, du stillst nicht mehr??! Krass!“


Und so öffnen sich die Türen zum Gemeindezentrum und es gibt kein Halten mehr, es wird sich strategisch aufgeteilt und so platziert man sich teilweise in Familiärer Eintracht, inklusive Schwiegermutter vor dem Tisch mit den Baby- Stramplern, Ellbogen raus und wie im Schlussverkauf erstmal alles an sich reißen, sortieren kann man später. Erstmal erbeuten. So grundsätzlich eben.
Vier Stände weiter gibt es einen lauten „Rumms“ und die tobende Masse aus Eltern, Verkäufern und Gemeinde eigenen Waffel Bäckern hält für zwei Sekunden inne.
Um danach unvermindert dieses Flohmarkt-Zirkeltraining, bestehend aus: Ellbogen raus, Jagen und sammeln, Waffeln shoppen und „mein Kind ist das tollste hier“ weiter bis zur Perfektion zu betreiben.


Mir gehen die Worte nicht aus dem Kopf, die der Frauenarzt neulich und offensichtlich weniger naiv als ich, formulierte: „Das wird sie nun das ganze Leben begleiten“.

Nun sitze ich hier, ein paar Tage später. Mit Abstand, Gedankenfragmenten und Slowdive im Hintergrund. Muss es immer höher, schneller, weiter sein? Ist das so?
Müssen immer die Ellbogen raus? Muss man immer der Norm entsprechen und muss man dafür immer das neueste Spielzeug zu Hause haben? Oder das coolste, neue Label haben damit man bereits in der Kita das entsprechende ansehen (anderer Eltern) bekommt? Nein, ich denke nicht.

Keine Ahnung welches „erste Mal“ in Bezug auf mein Vater werden, mir noch so bevorstehen wird, aber Fakt ist: Kinder sind kein Wettbewerb.
 

Seaside & Babymoon.

There is no place like the beach, where the land meets the sea and the sea meets the sky.
— Umair Siddiqui

Der Plan: Ein langes Wochenende an der See. Herbstwetter, Gemütlichkeit und ein wenig digitaler Detox. Ein kleiner, erster Babymoon. Raus aus dem Alltag. Das Meer sehen und riechen.

So fuhren Lisbeth und ich letztes Wochenende gen Norden. Erster langer Roadtrip mit „Dirk“ dem neuen Familiengefährt. Kurz zu Erklärung: „Dirk“ parkte neulich unter einem großen „D“ bei einem schwedischen Möbelhändler und plötzlich war klar, „Dirk“ klingt seriös, kompetent und zuverlässig. Da „Dirk“ auch einen DVD-Player im Fond des Wagens zu bieten hat, wurde kurzerhand ein Kino aus dem kleinen Van und so war die lange Fahrt Richtung Glücksburg eher kurzweilig. Kino für die Dame, Hörspiel für den Fahrer.

Unser Ziel in Glücksburg waren die „Ostseelodges-Glück in Sicht“.
Eine kleine, feine Ferienhausanlage, direkt an der Flensburger Förde mit Sicht auf Dänemark.
Das Areal an Sich hat ca. 50000m², ist somit weitläufig angelegt und wunderbar in die Natur eingebettet.

Nach der Anmeldung wurde uns unsere Lodge "Großes Glück Küstenflair" durch den sehr zuvorkommenden Mitarbeiter erklärt. Wir hatten ja bereits durch die Homepage eine Ahnung was uns erwarten würde, aber in der Realität waren wir dann doch ein wenig sprachlos.
Die Lodge war größer als unserer beiden Wohnungen zusammen. Zwei Schlafzimmer, jeweils mit angeschlossenen Bad. Eine Sauna die wir täglich genutzt haben und dann dieser große Wohn/Essbereich mit einer großen Fensterfront zum Meer gerichtet.
Vielleicht lag es an der Tatsache, dass wir auf Dänemark schauen konnten, aber es stellte sich sofort dieses „Hygge“ Gefühl ein. Das Rauschen der Baumkronen, der Geruch vom Meer, all das vervollständigte dieses wunderbare Herbstambiente.

 

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Die drei Tage waren geprägt von Entspannung, abschalten, Spaziergängen auf der Halbinsel Holnis, einer Sturmnacht, frischen Brötchen an der Haustür, noch mehr Entspannung und diesem ARD Vierteiler, inkl. The Notwist Soundtrack.

Wir kommen definitiv wieder, zu dritt im nächsten Jahr.

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Montag ging es dann für einen kurzen Abstecher nach Hamburg. Liebe Menschen besuchen, guten Kaffee trinken, ein paar Hamburg Klassiker fotografieren. Was man so macht in knapp 36 Stunden, die wie immer viel zu wenig waren.

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Übernachtet haben wir mal wieder im 25hrs Hafencity und es war wieder wunderbar. Zimmer#615, Blick auf den Hafen und ein wirklich gutes Frühstück um gut gestärkt die Stadt zu erkunden. Mittlerweile ist es quasi ein kleines Ritual geworden für mich/uns auf Reisen, Kaffeebohnen zu kaufen. So besuchten wir in Hamburg die Jungs von Törnquist und ich muss sagen, ich habe noch nie einen so guten Flat White getrunken, in einem sehr cleanen, schwarzweißen Ambiente. Was man sofort gemerkt hat: Hier kommt Leidenschaft und Kompetenz zusammen. Definitiv ein Highlight in Hamburg.

Bevor es am Dienstag dann nach Hause ging, haben wir uns noch mit lieben Freunden auf einen weiteren Kaffee und auf spontane Fotos in der Hafencity getroffen. Leider war die Zeit viel zu kurz, aber auch hier: Wir kommen wieder. Zu dritt.

Ein paar Impressionen findet ihr bereits hier im Blog und natürlich auf Instagram.


 

North country boy


Der Herbst ist da und somit meine liebste Jahreszeit.
Herbstlaub, frischer Wind und eine ordentliche Prise „The National“.
Dazu gesellt sich gerade akutes Fernweh und die Lust ans Meer zu fahren.

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Roadtrip. Zusammen mit meinem Herzgörl Richtung Norden an die Küste. Hand in Hand und mit einem Lächeln ans Meer.
Das Auto vollgetankt, Proviant für Picknick machen auf der A1/7 und Spotify Playlisten, bei denen jeder Algorithmus aussetzt.

Die Idee ist am letzten Oktober Wochenende auf Norderney oder St. Peter Ording zu sein und auf dem Rückweg einen kurzen Stopp in Hamburg zu machen. Hamburg ist sicher, Norderney/St. Peter Ording noch nicht. Falls jemand von euch noch eine Idee oder Alternative habt, dann schreibt mir gerne.

Wie sich so im Laufe der Jahre die Interessen verschieben. Früher als Teenager: Norderney/St. Peter Ording?? Ähm, sicherlich nicht! Heute: Na aber gerne doch. Auf ans Meer! Okay, nicht alles verschiebt sich. Blumenkohl mag ich noch immer nicht. Aber das ist auch eine ganz andere Geschichte.

 

We see things they´ll never see

Ich werde Vater.


Drei simple, aber hochemotionale Worte. Lange habe ich überlegt, wieder zu bloggen, Gedanken zu notieren, vielleicht auch mein Inneres nach außen zu kehren.

Hier sitze ich nun. Mit frischem Kaffee und Blick in den Innenhof.
Während Elbow und John Grant mein Wohnzimmer mit wundervollen Melodien füllen, wird mir mal wieder bewusst: „Ich werde Vater“. Die Sache ist, dass ich es kaum erwarten kann. Da musste ich 42 Jahre alt werden und diverse Beziehungen später, da treffe ich diese eine Frau und alles ist klar. Klar im Sinne von: Wir gehören zusammen, wir sind ein Team, egal wie kompliziert vielleicht die Lebensumstände gerade sein mögen. Gemeinsam schaffen wir das.

Wir haben wahrlich viel gemeinsam geschafft in den letzten Wochen und Monaten, all das scheint wie eine Vorbereitung auf das was da kommen mag. Auf das, was wir noch gar nicht einschätzen können. Auf dieses Wunder. Wir gründen eine Familie, übernehmen Verantwortung, sind füreinander da, in Zeiten von weltweiten Krisen und purem Einhorn-Overload im Einzelhandel.

Dazwischen versucht man das Leben zu organisieren, sucht nach einem bezahlbaren Gefährt, brüht Kaffee auf oder saugt nochmal durch die Wohnung.

Diese Zeilen sind für dich und für das wir bereits geschafft haben.
Diese Zeilen sind für uns und das wir und unsere Zukunft.

Ich werde Vater und verdammt (!) es fühlt sich großartig an.

PS: In Zukunft dann mehr Emotionales, Alltägliches, Fotografisches, irgendwas mit Käsekuchen, Musik, Leben