Nimm mein Mixtape, Babe.

“A good compilation tape, like breaking up, is hard to do. You've got to kick off with a corker, to hold the attention (I started with 'Got To Get You Off My Mind', but then realised that she might not get any further than track one, side one if I delivered what she wanted straight away, so I buried it in the middle of side two), and then you've got to up it a notch, and you can't have white music and black music together, unless the white music sounds like black music, and you can't have two tracks by the same artist side by side, unless you've done the whole thing in pairs, and ... oh there are loads of rules.”

Tape

Ich bin ein Kind der 80´er und ich bin ein Kassetten-Deck Kind.

Damals habe ich unzählige Sonntag Nachmittage damit verbracht auf diversen UKW Radiosendern die aktuellen Lieblingshits mitzuschneiden.

Was es damals noch für Unwegsamkeiten gab: Der Sender rauschte plötzlich, der Song wurde zu frühe beendet, weil irgendwo ein Falschfahrer unterwegs oder die eigene Berechnung der Kassetten Länge vs. Hits passte nicht zusammen und man musste langsam, aber zu früh ausfaden. Worst Case war dann , wenn die Kassette des Vertrauens plötzlich anfing zu leiern oder nicht richtig beschriftet war. Dem habe ich dann irgendwann entgegengewirkt und aus der BRAVO die entsprechenden Interpreten ausgeschnitten und liebevoll zu einem Cover-Artwork verziert. Was man halt so gemacht hat.

Dann viele Jahre später, kam einer meiner absoluten Lieblingsfilme in die Kinos, vielleicht ist das sogar DER Lieblingsfilm schlechthin meinerseits.

„High Fidelity“, ein Film über einen hoffnungslos verliebten und nerdigen Plattenladenbesitzer, aus dem auch das Zitat oben ist.

High Fidelity

Dieses Zitat und der ganz Film öffneten mir die musikalischen Augen in vielerlei Hinsicht: Musikalische Referenzen von vermeintlichen Klassikern, Verbindungen zwischen verschiedenen Genren und für mich am allerwichtigsten bis heute: Mixtapes mit Spannungsbogen und welche Emotionen man(n) damit auslösen kann. Weiß auch Olli Schulz:

Nimm mein Mixtape, babe
Ich hoffe daß es dir gefällt
Nimm mein Mixtape, babe
Mit Liebe zusammen gestellt
Nimm mein Mixtape, babe
Ich hoffe du kannst es brauchen
Nimm mein Mixtape, babe
Kannst du in meinen Sound eintauchen

Was hab ich mir Gedanken gemacht im Vorfeld über die Mixtape Empfängerin aka. Herzensdame. Was gefällt ihr bzw. Was könnte ihr gefallen und was kennt sie vielleicht noch nicht? Überraschungseffekt und so.

Plattensammlung

Mittlerweile gibt es diverse Streamingdienste und somit quasi ALLES auf Knopfdruck was irgendwann mal irgendwo veröffentlicht wurde, ein schier unendlich großer Pool an Musik aus allen Genren die man sich so denken kann. Somit sind mein Playlisten/Mixtapes digital. Keine leiernden Kassetten mehr oder UKW Rauschen im Hintergrund. Dafür aber Spannungsbögen gestaltet durch verschiedenste Dekaden, Genre und und und. Auch heute noch höre ich verdammt gerne und viel Radio, nur dass ich nicht mitschneide, sondern beim Streaminganbieter des Vertrauens dann weiter recherchiere. Fluch und Segen zu gleich, schier endlose Möglichkeiten und Zeit die dabei verfliegt. 

Freundin, Songs für die Tochter, Roadtrips, Arbeit, Best of 2019 …. 

Anlässe für Playlisten sind gar vielfältiger Natur und machmal denke ich darüber nach, ob es nicht doch eine (Nischen) Geschäftsidee wäre einen Playlist-Service anzubieten. Auftraggeber gibt Anlass und Genre vor, ich mache den Rest. Aber der Gedanke bleibt wohl in seiner kleinen Nische und ich mache weiterhin Fotos und die ein oder andere Playlist fürs gute Gefühl am Sonntag Vormittag mit der Familie. 

North country boy


Der Herbst ist da und somit meine liebste Jahreszeit.
Herbstlaub, frischer Wind und eine ordentliche Prise „The National“.
Dazu gesellt sich gerade akutes Fernweh und die Lust ans Meer zu fahren.

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Roadtrip. Zusammen mit meinem Herzgörl Richtung Norden an die Küste. Hand in Hand und mit einem Lächeln ans Meer.
Das Auto vollgetankt, Proviant für Picknick machen auf der A1/7 und Spotify Playlisten, bei denen jeder Algorithmus aussetzt.

Die Idee ist am letzten Oktober Wochenende auf Norderney oder St. Peter Ording zu sein und auf dem Rückweg einen kurzen Stopp in Hamburg zu machen. Hamburg ist sicher, Norderney/St. Peter Ording noch nicht. Falls jemand von euch noch eine Idee oder Alternative habt, dann schreibt mir gerne.

Wie sich so im Laufe der Jahre die Interessen verschieben. Früher als Teenager: Norderney/St. Peter Ording?? Ähm, sicherlich nicht! Heute: Na aber gerne doch. Auf ans Meer! Okay, nicht alles verschiebt sich. Blumenkohl mag ich noch immer nicht. Aber das ist auch eine ganz andere Geschichte.